Das oft verkannte Berufsbild




Der Ton-MEISTER sitzt mit der Partitur vor seinem Pult und kontrolliert ob die 
Musiker richtig spielen und der Toningeneur richtig mischt.

Der Ton-INGENEUER sitzt am Mischpult, mischt die Töne und hetzt den Tontechniker.

Der Ton-TECHNIKER steht an der Kaffemaschine und mischt Kaffee, holt Brötchen,
schleppt Mikrofonständer herum. Abends/Nachts nach der Produktion baut er ab,
wickelt Kabel auf und kehrt das Studio aus...
 

Der NEUE Beruf VERANSTALTUNGSTECHNIKER

Warum denn gerade Veranstaltungstechnik? Bist du dir sicher? Wirklich ?

Prinzipiell hast du mehre Möglichkeiten:

Du könntest natürlich in irgendeiner kleinen Klitsche bei dir um der Ecke eine Ausbildung zur "Fachkraft zur Veranstaltungstechnik" anfangen.
Dies würde wahrscheinlich .. ähh .. könnte bedeuten:
-3,5 Jahre Azubi-Gehalt
-3,5 Jahre unbezahlte Überstunden ohne Ende ansammeln
- wahrscheinlich viele 20 Std. Schichten und 60 Std. Wochenende.
- hängst mit "coolen" Nachwuchs-Bands oder ehemaligen "Stars" in dunklen versifften 
  Backstageräumen mit nem Kühlschrank voll Bier rum
- siehst die malerischten Ecken Deutschlands: Autobahnraststätten bei Nacht, McDonals & Burgerking
  morgens um 4h, Messehallen morgens um 5h (und abends um 23h immer noch), billige Hotels (das
  aber nur für 3 Std am Tag), vielleicht auch mal enge Tourbusse.
- dutzende LKWs pro Monat ein und ausladen
- wahrscheinlich tausende Autobahnkilometer ansammeln
- lernst wahrscheinlich trotzdem nichts, weil Berufsschule oft aus betrieblichen Gründen nicht 
  möglich ist, sondern du LKW aus- und einladen, Planen und Kabel schrubben mußt oder an 150
  Lampen neue Kabelkletts und Stecker schraubst. Und dein Chef natürlich auch keine Zeit hat dir
  was beizubringen (oder selbst fachlich auch nix drauf hat, was er dir beibringen könnte)
- nach Ausbildung keine Übernahme kriegst, weil das dein Chef nicht bezahlen kann, sondern sich
  nen neuen Azubi sucht
- du wirst freier Techniker und verkaufst dich für 80-230 € Tagesatz.
- deine Freundin unterstützt dich finanziell. Ihr heiratet - wegen der Steuer.

Du könntest natürlich auch in irgend eine größere Stadt ziehen und in irgend nem Theater, Stadthalle, sonst was die Ausbildung im öffentlichen Bereich anfangen und dir 3 Jahren die Eier schaukeln.
Wahrscheinlich lernst du sogar noch mehr dabei, weil du regelmäßig in die Berufsschule darfst und im Betrieb vor Langeweile anfängst an den Geräte zu spielen.
Wenn der Gott des "Haushaltsrecht" dir nach der Ausbildung eine freie Stelle schenkt, fristest du den Rest deines Lebens bei geregelter Armut im TV-L oder TVÖD. Und hin und wieder darfst du vielleicht Hausmeister für ne coole Band spielen. Zumindestens solange es genug Steuereinnahmen gibt und Kultur noch gefördert wird.
Deine Freundin ist die Beleuchterin. Leider habt ihr aber immer einen entgegengesetzten Schichtplan.

Da du keine Stelle findest, nimmst du 50-100.000€ in die Hand (mit Glück von Papa), kaufst Material, hangelst dich in der Illusion .. ähh .. Hoffnung *deinen* (von der Bank finanzierten) Laden aufzu-
bauen, durchs Leben. Soziale Kontakte zu Freunden und Familie sind als Selbstständiger oft eingeschränkt, man arbeitet schliesslich selbst und ständig. Vielleicht kannst du dir auch einen Azubi "leisten" (s.o.) Nach 3-10 Jahren hebst du drei Finger, weil deine jahrelangen, besten Kunden auf einmal abspringen (XY ist 10€ günstiger), du "vergessen" hast, Rücklagen für die Steuer zu bilden, oder der Großauftrag (wo du 10k € vorfinanziert hast) einfach nicht bezahlt wird.
Du verkloppts alles an Material auf Ebay, bezahlst Finanzamt, Vermieter und vielleicht, wenn noch etwas Geld über ist auch deine Lieferanten und: wirst freier Techniker. Du verkaufst dich für 80-230 € Tagesatz. Deine Freundin ist übrigens schon vor 3 Jahren abgehauen, mit deinem besten Schul-
freund - der hatte mehr Zeit für Sie.

Oder du bist fit, und studierst mit Fachabi Veranstaltungstechnik. 
Du nutzt die geile Studentenzeit - um Bühnen zu bauen und Tours zu begleiten. 
Die Studenten der anderen Fächer feiern.
Irgendwann lädst du als Ingenieur hoffentlich keine 40t aus und ein, sondern überwachst vielleicht noch die korrekte Ladungssicherung und legst dich dabei mit dem Fahrer an. Ansonsten sitzt die meiste Zeit am Schreibtisch, oder im Auto.
Mußt aber, weil die einzig freie Stelle am anderen Ende der Republik ist, umziehen (wobei wir wieder bei den sozialen Kontakten wären)
Deine neue Freundin hat kein Bock auf Fernbeziehung.

Vergiss den Job - lerne was vernünftiges. 

© at djobi

na dann, viel Spass




und jetzt etwas ausführlicher . . .

Tontechniker (aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)
Der Tontechniker bediente technische Einrichtungen, die zur Schallaufzeichnung, -bearbeitung und -wieder-
gabe (Tontechnik) dienen. Er war einmal der fleißige Zuarbeiter für die Tonregie: dem Toningenieur und dem
Tonmeister (Aufnahmeleiter). Da die tontechnischen Arbeiten von diesen beiden Personen aus Kostengründen
übernommen werden mussten, ist der Beruf Tontechniker ausgestorben.
Folgerichtig hat die rundfunkeigene Schule für Rundfunktechnik (SRT) in Nürnberg die Ausbildung der Ton-
techniker beendet. Man bezeichnet heute alle Arbeiter mit Schall und Ton fälschlicherweise gerne pauschal als
Tontechniker, auch in der Beschallung, die jetzt PA-Technik (engl. Public Announcement) heißt.
Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird dagegen in Tonmeister/Toningenieur, Mediengestalter Bild/Ton und
Veranstaltungstechniker unterschieden.
Die Tätigkeitsgebiete sind meist Rundfunk und Musikproduktion. Die Bezeichnung Tontechniker wird im all-
gemeinen für alle Tontechnik bedienende Menschen benutzt, auch wenn die Aufgabenstellungen und Verant-
wortungsbereiche sehr unterschiedlich sind und verschiedene andere, präzisere Berufsbezeichnungen tragen.
Nur noch wenige Tontechniker erledigen im allgemeinen einfache tontechnische Aufgaben wie Überspielungen, leichte Klang- und Pegelkorrekturen, Gerätewartung und -bedienung ohne hohen künstlerisch-gestalterischen Anspruch.
Speziell beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird in Tonmeister, Toningenieur und Tontechniker unterschieden. Als neuere Berufs- und Ausbildungsrichtungen haben sich Mediengestalter Bild/Ton und Fachkraft für Ver-
anstaltungstechnik (=Veranstaltungstechniker) herausgebildet.
Der Tonmeister/-ingenieur ist ein graduierter Hochschulabschluß. Aufgabengebiete sind umfangreiche Musik-
produktionen und Filmtonproduktionen. Der Mediengestalter Bild/Ton ist ein relativ junger Ausbildungsberuf der auch die Gestaltung von Film mit einschließt. Der Veranstaltungstechniker kümmert sich um die Beschallung bei Liveveranstaltungen. Somit zeigt sich hier deutlich die Aufspaltung der Begriffsbedeutung Tontechniker.
Schließlich der Veranstaltungstechniker kümmert sich um die Beschallung bei Liveveranstaltungen. Somit zeigt sich hier deutlich die Wandlung der Begriffsbedeutung Tontechniker, den es in der alten Form einfach nicht mehr gibt. Trotzdem ist der Glaube daran besonders bei Neueinsteigern ungebrochen, wie die lockenden Angbote von privaten Ausbildungsstätten zeigen.
Etliche Rundfunkanstalten der ARD (z.B. der NDR) bilden selber in den Bereichen Mediengestalter Bild/Ton und Veranstaltungstechniker aus.
Durch diesen Text glauben sich einige Alt-Tontechniker falsch beschrieben zu finden. Sie mögen bitte an die Vielzahl der jungen Kandidaten denken, die selbst unter hoher Geldausgabe immer noch "Tontechniker" werden wollen. Die SAE bildet weiterhin - wider besseren Wissens - zum nicht mehr benötigten "Tontechniker" aus.

Toningenieur
Toningenieur (engl. Sound Engineer) ist ein technischer Beruf, der in den Bereichen Audiotechnik, Studio- und Aufnahmetechnik, Signalverarbeitung, Akustik und Computermusik ausgeübt wird. Toningenieure benötigen neben technischen Kenntnissen auch umfassende musikalische Kenntnisse und Fähigkeiten.
Der Toningenieur zeichnet für die technische Seite der Aufnahme von Musik bei Studioproduktion verantwort-
lich; er baut die Schaltungen auf, misst die Mikrofone ein, prüft die Akustik des jeweiligen Raumes, ist für die Übertragungswege zum Aufzeichnungsgerät und die Tonmischung verantwortlich. Die früherere Tätigkeit des Tontechnikers wird aus Kostengründen üblicherweise vom Toningenieur mit übernommen.
Im Unterschied zum Tonmeister beschränkt sich sein Aufgabengebiet auf die technische Betreuung der Produktion.
Diplom-Toningenieur/in ist ein interdisziplinärer Ausbildungsberuf, der häufig im Rahmen einer Spezialisierung während eines Elektrotechnik- oder Informationstechnik-Studiums an einer Fachhochschule erlernt wird. Zu den Studieninhalten gehören Themen wie Mathematik, Physik, Elektrotechnik, Signalverarbeitung, Regelungs-
technik, Nachrichtentechnik, Elektronik, Technische Informatik, musikalische Grundlagen, Studio- und Auf-
nahmetechnik, Audiotechnik und Akustik sowie Computermusik.

Die folgende Einrichtung bildet zum Diplom-Ingenieur Ton- und Bildtechnik aus:
Fachhochschule Düsseldorf (gemeinsam mit Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf) 
Die folgende Einrichtung bildet zum Diplom-Elektrotechnik-Toningenieur aus:
Technische Universität Graz 

Tonmeister
Tonmeister (auch Musikregisseur; engl. Sound Engineer) ist ein Beruf im Spannungsfeld zwischen Kunst und Technik. Tonmeister benötigen neben technischen Kenntnissen besonders umfassende musikalische Kenntnisse und Fähigkeiten und dienen als Vermittler zwischen künstlerischem Anspruch und technischer Umsetzung von Klang.
Im Gegensatz zu handwerklichen Meister-Berufen ist die Berufsbezeichnung Tonmeister (ohne Diplom) nicht geschützt. Der akademische Grad Diplom-Tonmeister ist natürlich geschützt.

Berufsbild
Der Tonmeister fungiert bei Musik- oder Hörspiel-Produktionen als Aufnahmeleiter. Er legt eine Aufnahme-
konzeption (Arbeitsplan) vor, führt Klang- und Musikregie und ist für den Schnitt verantwortlich. Er überwacht anhand einer Partitur die Texttreue, Intonation, Phrasierung, Balance und das Zusammenspiel zwischen den Instrumentengruppen, die rhythmische Exaktheit,das Einhalten des Tempos usw. Damit übt er einen gewis-
sen Einfluss auf die Interpretation aus. Er muß den Künstlern gegenüber ein kompetenter Partner und Ratgeber sein.
Bei Konzert- oder Theaterveranstaltungen ist er verantwortlich für die Musik- und Sprachübertragung, d.h. die Realisierung einer hochwertigen Beschallung und die akustische Umsetzung von Regiekonzepten. Oft ist er auch zuständig für die Gerätewartung und -installation bis hin zur Überprüfung und Umsetzung der jeweils geltenden Sicherheitsrichtlinien.
Bei Film und Fernsehen beginnt die Tätigkeit bei Aufnahmen am Drehort (Set), beinhaltet die Erstellung spezieller Geräuscheffekte (Sounddesign), die Synchronisation von Schauspielern bis zur Aufnahme von Filmmusik und der Erstellung der Endmischung (Mehrkanalton).
Der Tonmeister ist zu jedem Stadium der Produktion dafür verantwortlich, dass das Endprodukt der künstlerischen Zielsetzung des Produzenten und der Musiker entspricht (http://www.ton.hdk-berlin.de/faq.html).

Tätigkeitsbereiche:
Künstlerisch-technische Berufe: (Diplom-)Tonmeister/in (DE), Musikregisseur/in (CH) 
Technische Berufe: (Diplom-)Toningenieur/in, Audio-Engineer, Tonregisseur/in (CH) 
Technische Assistenzberufe: Tonoperateur/in, Audioassistent/in, Tontechniker/in 
Der letzte Berufszweig wird aus Kostengründen üblicherweise vom Toningenieur mit übernommen.
Siehe auch: Toningenieur, Tontechniker

Ausbildung
Um diese vielfältigen Aufgaben erfüllen zu können, ist eine fundierte technische und musikalische Ausbildung notwendig; die Tonmeisterausbildung integriert dafür verschiedene künstlerische und kunsterzieherische Inhalte und ist ein vollwertiges Musikstudium.
Die Ausbildung umfasst neben der Vermittlung technischer Kenntnisse und Fertigkeiten (Mathematik, Elektrotechnik, Akustik, Tontechnik, Digitaltechnik, Studiotechnik und -praxis, Aufnahmebetreuung etc.) vor allem auch ein intensives Training auf musikalischem Gebiet (Gehörbildung, Musiktheorie, Partiturkunde, Musikgeschichte, Musikwissenschaft, Instrumentenkunde, Musikkritik, Musikanalyse, Formenlehre, Werkanalyse und Stilkunde, Instrumental- und Vokalpraxis etc.) sowie Grundlagen der Dramaturgie. Normalerweise wird die Beherrschung mindestens eines Musikinstruments (Hauptinstrument, Nebeninstrument; Klavier ist üblicherweise Pflichtfach) vorausgesetzt; einige Studiengänge ergänzen die Ausbildungsinhalte um Themen wie Betriebskunde, Recht, Betriebswirtschaft usw. Zugangsvoraussetzung ist die allgemeine Hochschulreife (Abitur) plus eine Aufnahmeprüfung.
Das Studium hat eine Regelstudiendauer von mindestens 10 Semestern.

Folgende staatlichen Einrichtungen bilden zum akademischen Grad "Diplom-Tonmeister" aus:
Universität der Künste Berlin (UdK - die ehemalige Hochschule der Künste Berlin) (in Verbindung mit Technischer Universität Berlin) 
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien 
Hochschule für Musik Detmold 
Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf HFF in Potsdam-Babelsberg 

Berufsverbände
Verband Deutscher Tonmeister e.V. (http://www.tonmeister.de) 
Berufsvereinigung Filmton BVFT e.V. (http://www.bvft.de) 
Bundesverband Ton der Film-Tonmeister (BVT) (http://bundesverbandtonderfilmtonmeisterbvt.visualnet.com) 

Weblinks
BERUFEnet: Dipl.-Tonmeister (Uni) (http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/D/B8353106aufgaben_t.html) 
Tonmeisterstudium an der Universität der Künste Berlin - UdK Berlin (http://www.ton.udk-berlin.de) 
Tonmeisterstudium an der Universität Wien (http://www.mdw.ac.at/I101/iea/tm) 
Tonmeisterstudium am Erich-Thienhaus-Institut der Hochschule für Musik Detmold - ETI (http://www.hfm-detmold.de/texts/de/hfm/eti/index.html) 
Hochschule für Film und Fernsehen 'Konrad Wolf' Potsdam-Babelsberg - HFF (http://www.hff-potsdam.de/_deutsch/oeffentlichkeit/home/index.php) 
Musikhochschule Den Haag - Niederlande, "Art of Sound", früher unter dem Namen "muziekregistratie" geführt (http://www.koncon.nl) 
 
 

 

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